österreichischer Diplomat und Politiker; ÖVP; Bundespräsident 1992-2004; Generalsekretär des Außenministeriums 1987-1992; Botschafter in Washington 1982-1987
* 4. November 1932 Wien
† 6. Juli 2004 Wien
Herkunft
Thomas Klestil war das jüngste von fünf Kindern eines Straßenbahners und einer Gärtnerin und wuchs in Wien-Erdberg auf. Der aus Böhmen stammende Vater verstarb 1942, ein Bruder fiel im Krieg. Die Mutter zog die Familie auf und ermöglichte K. unter großen Opfern eine höhere Schulbildung. Orientierung fand K. in der Jugendarbeit eines Salesianer-Paters.
Ausbildung
Nach der Matura am Wiener Don-Bosco-Gymnasium studierte K. ab 1952 Wirtschaftswissenschaften an der Wiener Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität. 1956 erwarb er das Diplom und 1957 promovierte er in Handelswissenschaften. Das Studium finanzierte er als Werkstudent bei Daimler-Benz in Deutschland und als Kassierer im Spielcasino Velden am Wörthersee. Er engagierte sich auch im österreichischen Cartell-Verband katholischer Studentenverbindungen (ÖCV) und wurde inaktiv Mitglied der katholisch-konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP).
Wirken
Im Nov. 1957 trat K. in den Staatsdienst ein. Er arbeitete in der für Wirtschafts- und Handelsangelegenheiten zuständigen Sektion 5 des österreichischen Bundeskanzleramtes unter seinem Parteifreund Julius Raab und war dem Büro für Wirtschaftskoordination zugeteilt. 1959-1962 gehörte er der Mission bei der OEEC in Paris an. Die Organisation zur Koordination westlicher Industrieländer ...